Stanzen mit fünfhebigen Jamben und wechselndem Ausgang
Nun leg den Stockfisch sorgsam in den Tiegel,
Du mischt jetzt Parmesan mit Salz und Pfeffer
eine halbe Tasse Mehl
ein Becher 9 Olinvenöl
1 dicke Zwiebel, zerhackt
1 Zehe Knoblauch, zerdrückt
4 in Salz eingelegte Sardellen, entgrätet und gehackt
1 Bund Petersilie
1/4 l trockener Weißwein
125 g Parmesan, frisch gerieben
Salz, weißer Pfeffer, 1 Prise Zimt
3 Becher Milch
30 g Butter
Den Stockfisch klopfe weich mit festem Schlegel,
gewässert hast du ihn zwei Tage lang. 10
In große Stücke schneid ihn, so die Regel
und wende ihn in Mehl nicht allzubang.
Das Öl wird in der Pfanne dir zum Pegel,
erhitz es ruhig paar Minuten lang
und bräune darin Knoblauch wie auch Zwiebel,
die Bräunung nicht zu dunkel, sei sensibel!
Sardellen füge kleingehackt dem bei,
die Petersilie winzigklein du wiegel,
bis sie wie Holderblüten ist im Mai.
Lösch ab das ganze und mit Wein besiegel,
hier weht der Geist der hohen Küche frei.
Du kannst die Flüssigkeit verdampfen lassen 11
und dich sogleich mit folgendem befassen:
und gibst zu dieser Mischung etwas Zimt.
Schon merkst du, dieser Stockfisch wird ein Treffer:
die Mischung, ausgewogen, wirklich stimmt.
In eine Tonform füll den Fisch effeffer, 12
der dann zufrieden in dem Milchsud schwimmt.
Mit Käse, Butterflöckchen dann im Ofen,
wird das die rechte Speis für Philosophen.
8 Aus Reinirkens, Leonhard: Bartolo (s. Quellenverzeichnis)
9 Über die Bechergröße muß ich erst noch eine Forschung anstellen.
10 Wechseln Sie mehrmals das Einweichwasser.
11 Schalten Sie die Platte ruhig aus; die Restwärme genügt.
12 Vier Nächte lang habe ich über ein passenderes Reimwort gegrübelt
vergebens! Fisch mit Milch übergießen, salzen, pfeffern, mit Käse
bestreuen und mit Butterflöckchen belegen.
Zurück zum Inhaltsverzeichnis des Kochbuchs