Nimm einen Liter von lauwarmem Wasser am lieblichen Abend, krüm'le hinein vierzig Gramm von der lebenserhaltenden Hefe. Schrote mit eigener Mühle (oder der des Drogisten) den Dinkel und auch vom Weizen ein Teil, sei es grob oder auch etwas feiner. Rühre soviel, wie das Wasser gut faßt, noch am Abend darunter, stelle die Schüssel gut warm und bedeckt mit dem reinlichen Tuche. Bist du am Morgen in Eile, so füge hinzu etwas Zucker. Zucker beschleunigt die Gärung, doch kannst du getrost drauf verzichten. Schütte das restliche Mehl auf ein Backbrett und darauf den Vorteig, knet' mit der Hand nun den Teig und füg' bei etwas Salz und den Kümmel. Etwas mehr Mehl nimm hinzu, falls er klebt, oder Wasser, falls nötig. Knete mit näßlicher Hand, die du tauchst in ein lauwarmes Wasser. Bald wirst du sehen: der Teig ist vollendet in wen'gen Minuten. Kürzere Knetzeit ist nötig bei weniger Wasser - probier' es! Länger mußt kneten bei mehr, doch das Brot wird wohl auch etwas lock'rer. Stell nun den Teig in der Schüssel, mit Tuch wohl bedeckt, in die Wärme. Dir bleibt nun Zeit für den Einkauf in Ruh' oder andre Verrichtung. Ja, selbst ein Frühschoppen kann deinem Brotteig im Werden nicht schaden! Kommst du nach Hause, empfängt dich gar köstlich ein herrliches Duften. Doppelt gewachsen der Teig, wird er abermals kräftig geknetet. Forme den Laib (oder zwei), übergib ihn dem öligen Bleche. Zieh mit dem Messer (wenn dir es beliebt) ein rautiges Viereck, deck's mit dem Tuch wieder zu, denn das Brot muß nun einmal noch gehen. Trink währenddes deinen Kaffee und machs dir so richtig gemütlich. Stell in den Ofen zum Brote ein Töpfchen50 mit kochendem Wasser. Back', wenn es doppelt so groß, nun dein Brot eine Dreiviertelstunde.51 Stich dann ein Hölzchen zur Probe hinein, bleibt nichts hängen, ist's fertig.52 Soll es schön glänzen, bestreich' es am Ende mit Wasser.53 Laß es dir munden im Kreis deiner Lieben, doch möglichst erst morgen! |
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